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Neue Stadtbahn-Haltestelle Staatsgalerie geht in Betrieb – OB Kuhn: „Diese neue Haltestelle zeigt, dass der ÖPNV Teil unserer Stadt und unserer Stadtgesellschaft ist“

Die neue Stadtbahn-Haltestelle Staatsgalerie wird am frühen Samstagmorgen, 12.  September, in Betrieb gehen. Sie liegt um drei Meter höher und 30 Meter westlicher  als die bisherige Station, die sie ersetzt. Für den Umbau entfallen rund 100 

Millionen Euro aus dem Stuttgart 21-Finanzierungstopf. Die Stuttgarter 
Straßenbahnen AG (SSB) hat die neue Station in den vergangenen Tagen an die 
Gleise der Strecke zwischen Neckartor und Charlottenplatz angeschlossen.  

Oberbürgermeister und SSB-Aufsichtsratsvorsitzender Fritz Kuhn, SSB-
Vorstandssprecher Thomas Moser, Christoph Ingenhoven, Architekt der Haltestelle  und des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs, und Michael Pradel, Leiter Rohbau 
und Ausbau beim Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, haben am Freitag, 11. September, die  neue Haltestelle anlässlich einer Pressekonferenz vorgestellt.  

SSB-Vorstandssprecher Moser sagte zur Begrüßung: „Die SSB baut seit 2014 an 
dieser Folgemaßnahme aus Stuttgart 21 und wir freuen uns, auch diesen 
Meilenstein nun erreicht zu haben. Jetzt fehlen noch die rund 370 Meter 
Stadtbahntunnel zwischen der verlegten Haltestelle Staatsgalerie und dem 
Hauptbahnhof. Dann steht den Stuttgarterinnen und Stuttgartern das Stadtbahnnetz  wieder in voller Funktion zur Verfügung. Das wird nach jetzigem Stand Ende 2023 

so sein.“ 

Oberbürgermeister Fritz Kuhn betonte: „Die neue Haltestelle strahlt Transparenz 
aus, sie ist offen und einladend. Sie zeigt, dass der ÖPNV Teil unserer Stadt und 
unserer Stadtgesellschaft ist.“ Eingebettet in das Großprojekt S21 werde die 
Verbundenheit von Nah- und Fernverkehr signalisiert, so der OB. Zu S21 sagte er:  „Dieses Projekt ist verkehrlich und städtebaulich zu sehen. Für die Stadtplanung 
eröffnet das ganz neue Möglichkeiten.“

Zum Schluss sprach der OB noch seinen Dank aus: „Ich danke allen Beteiligten, 

die an dieser eindrucksvollen Baustelle mitgewirkt haben. Die Baustellensituation 

im Zentrum Stuttgarts zwischen Individualverkehr, Bus- und Stadtbahnbetrieb, dem  Schloßgarten und den Bauabschnitten des zukünftigen Hauptbahnhofes war sehr 
komplex und herausfordernd. Das war eine kooperative und logistische 
Meisterleistung.“ 

Der Architekt Christoph Ingenhoven hat die Haltestelle Staatsgalerie im Zuge der 
Gestaltung des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart entworfen. Er sagte: „In der 
Haltestelle sind bereits viele Grundgedanken des neuen Hauptbahnhofs im Hinblick  auf seine räumlichen und materiellen Qualitäten enthalten. Die neue, enge 
Verknüpfung von Nah- und Fernverkehr wird zu einem Pilotprojekt für die 
Verkehrswende in Deutschland. Ich glaube, dass es in Zukunft weltweit viele 
interessante unterirdische oder halb unterirdische Verkehrsprojekte geben wird wie  hier in Stuttgart.“ 

Bauherr der Haltestelle Staatsgalerie ist die SSB. Unterstützt wurde sie vom 
Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Verlegung der Haltestelle 
Staatsgalerie ist eine Folgemaßnahme von Stuttgart 21 und fällt daher auch in die 
Finanzierung dieses Projekts. 

Michael Pradel sagte: „Wir freuen uns sehr über die erste Inbetriebnahme im Zuge  von Stuttgart 21. Die neue Haltestelle ist ein großer Gewinn für die Fahrgäste und 
fürs Stadtbild. Die eindrucksvolle Architektur von Christoph Ingenhoven weckt 
Vorfreude auf den großen Bahnhof, den wir nebenan bauen. Da die alte Haltestelle  nun nicht mehr gebraucht wird, können wir jetzt voller Elan den letzten von 25 
Bauabschnitten für den künftigen Hauptbahnhof angehen. An der noch 
unterbrochenen Tunnelverbindung für die Stadtbahn zum Arnulf-Klett-Platz arbeiten  wir bereits mit Volldampf, damit wir möglichst bald die nächste Inbetriebnahme im 
Kontext von Stuttgart 21 feiern können.“   

Die verlegte Haltestelle liegt vorerst weiterhin mitten im S21-Baufeld. Die Zugänge  sind daher provisorisch angelegt. Über den Wullesteg, zwei neue ebenerdige 
Fußgängerüberwege am Gebhard-Müller-Platz über die Schillerstraße sowie Willy- Brandt-Straße und eine barrierefreie Rampe aus dem mittleren Schloßgarten kann  die Haltestelle gut erreicht werden. Wenn die Aufzüge in rund zwei Wochen in 
Betrieb gehen, sind beide Bahnsteige barrierefrei zugänglich.  

Weitere Informationen zum Bau der Haltestelle 

Die alte Haltestelle Staatsgalerie war am 9. Mai 1972 im Zuge des zweiten 
Bauabschnitts des unterirdischen Schienennetzes eröffnet worden. Es umfasst die  Strecke Charlottenplatz – Rampe Stöckach. Im Herbst 2014 erfolgten die ersten 
Leitungsverlegungsmaßnahmen für den Bau der neuen Haltestelle. Dann mussten  die ehemalige Gaststätte und erste SSB-Betriebsräume abgerissen werden, bevor  flächendeckend mit den Gründungsarbeiten für die neuen Tunnel und die 
Haltestelle begonnen werden konnte. Zur Schaffung der jeweiligen Baufelder 

mussten in der Bundesstraße B14 (Willy-Brandt-Straße) und am Gebhard-Müller-
Platz mehrere Verkehrszustände hergestellt und eingerichtet werden.   

Eine Besonderheit war die Inselbaustelle in der Bundesstraße B14 auf Höhe des 
Innenministeriums und des Hotels, in deren Baugrube der Anschluss des neuen 
Tunnels an den bestehenden Stadtbahntunnel in Richtung Neckartor hergestellt 
werden musste. Das Aufsägen und Entfernen einer Tunnelwand bei laufendem 
Stadtbahnbetrieb war eine der besonderen Herausforderungen im Rahmen dieser  Folgemaßnahme, die erfolgreich bewältigt wurde. 

Die Bauzeit war und ist geprägt von ihren Schnittstellen zum Bauablauf des 
Tiefbahnhofs in der Bauherrschaft der Deutsche Bahn Projekt Stuttgart-Ulm (DB 
PSU). So musste deren Bauabschnitt 22 vorab hergestellt werden, bevor die 
betreffenden Tunnelblöcke der Stadtbahntrasse direkt darauf gebaut werden 
konnten.  

Die größte Herausforderung war die Herstellung des Schalendachs auf der neuen  Haltestelle. Das gesamtheitliche Gestaltungskonzept vom Architekturbüro 
Ingenhoven sah vor, dass die neue Haltestelle Staatsgalerie und der Fernbahnhof  in Material, Oberfläche und Farbe identisch sind. Die neue Haltestelle ist über eine  Länge von ca. 120 Metern und eine Breite von ca. 30 Metern als massiver 
Baukörper ausgebildet, wobei jeder Betonierabschnitt und jede Schalhautfuge 
exakt über ein 3-D-Modell vorgegeben waren. Die Herstellung der gekrümmten 
Wandflächen war besonders anspruchsvoll, denn diese erforderten 
Sonderanfertigungen der Schalungen und den Einbau vorgebogener, mehrlagiger  Bewehrungseisen. Neben dem aufwendigen Rohbau waren aber auch noch 
zahlreiche Gewerke für den Haltestellenausbau, Gleisbau, Elektrotechnik, 
technische Gebäudeausstattung, Fahrtreppen, Aufzüge, etc. notwendig.  

Die Überschneidung der bestehenden SSB- und der neuen DB-Trasse um circa drei Meter ist der Auslöser für Errichtung der neuen Haltestelle Staatsgalerie. Jetzt,  wo die neue, verlagerte Haltestelle fertig ist, hat die alte Haltestelle ausgedient. Sie  kann für den Bauabschnitt 23 der DB weichen, der wiederum erst einen gewissen  Baufortschritt erreichen muss, bevor die letzten Stadtbahntunnelblöcke für die 
Verbindung Staatsgalerie-Hauptbahnhof in diesem Bereich hergestellt werden 
können. In den kommenden Monaten wird folglich weitergearbeitet und zunächst in  der alten Haltestelle auch sehr viel rückgebaut und abgebrochen. 

Derzeit fährt die SSB noch das sogenannte „Netz 2018“ mit Umleitungen und 
geänderten Linienführungen im Stadtbahnverkehr. Grund dafür ist, dass die 
Stadtbahntunnel zwischen der Haltestelle Staatsgalerie und dem Hauptbahnhof 
noch nicht gebaut sind. Die ehemals vorhandenen Tunnel mussten ebenfalls für 
den Bau von Stuttgart 21 weichen. Bis die neuen Tunnel gebaut sind und das 
Stadtbahnnetz der SSB wieder ergänzt ist, dauert es voraussichtlich bis Ende des  Jahres 2023. Die neuen Tunnel für die Verbindung der neuen Haltestelle 
Staatsgalerie und Charlottenplatz sind bereits erstellt worden, während die SSB 
das „Netz 2016“ mit gekappter Verbindung zum Charlottenplatz bediente.    

Bildnachweis: Michael Pradel, Leiter Rohbau und Ausbau beim Bahnprojekt 
Stuttgart-Ulm, Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, 
SSB-Vorstandssprecher Thomas Moser, Oberbürgermeister und SSB-
Aufsichtsratsvorsitzender Fritz Kuhn und Christoph Ingenhoven, Architekt der 
Haltestelle und des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs (von links nach rechts) 
haben die neue Haltestelle Staatsgalerie vorgestellt. Foto: Leif Piechowski, Rechte  LHS.

 

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