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Stadtbahnserie S-DT 8.15 ab jetzt in Stuttgart

Erreicht Stuttgarter Boden: Der erste Wagen der nächsten 20 Triebzüge für die Stadtbahn Stuttgart. Foto: René Etzel

Am 3. September ist der neue Stadtbahnwagen mit der Nummer 3581 in Stuttgart eingetroffen. Damit hat die Auslieferung der dritten Serie des Wagentyps S-DT 8.12 begonnen, der seit 2013 auf Stuttgarts Stadtbahnnetz unterwegs ist. Wagen 3581 ist der erste dieser Serie, die wieder 20 Fahrzeuge umfasst, wie die bisherigen zwei Serien 8.12 und 8.14. Die nun angelaufene Serie wird 8.15 genannt. Bis zum Frühjahr 2023 sollen alle 20 Fahrzeuge in Stuttgart eingetroffen sein. Dann wird die SSB über 60 Stück der markanten Fahrzeuge mit der abgerundeten Front verfügen. Hersteller der Wagen ist der Konzern Stadler Rail mit seinem Werk in Berlin-Pankow. Ein Fahrzeug kostet etwa vier Millionen Euro.

Nach der formalen Inbetriebnahme bei der SSB mit Einstellungs-, Probe- und Bremsprüfungsfahrten sowie der Freigabe durch das Regierungspräsidium Stuttgart als Aufsichtsbehörde gehen die neuen Wagen dann in den Fahrgasteinsatz, jeweils wenige Wochen, nachdem sie in Stuttgart angekommen sind.

Für den Fahrgast unterscheiden sich alle Fahrzeuge des Typs 8.12 nicht voneinander, nur in kleinen technischen Details. Jeder der knapp 40 Meter langen elektrischen Triebwagenzüge besitzt acht Fahrmotoren mit je 130 Kilowatt Leistung. Das ist für die langgezogenen, bis zu 85 Promille steilen Strecken in Stuttgart nötig. Jede Fahrzeugeinheit verfügt über gut 100 Sitzplätze und knapp 150 Stehplätze. In jeder der beiden Hälften einer Fahrzeugeinheit gibt es einen Mehrzweckbereich für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Traglasten und Fahrräder. Alternativ können insgesamt bis zu zwölf Klappsitze genutzt werden. Die Wagen sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ausgelegt und können bei Bremsung und Talfahrt wertvolle Energie ins Fahrleitungsnetz zurückspeisen. So sieht innovative Nutzung der Elektromobilität aus.

Die SSB benötigt die Fahrzeuge, damit die Platzkapazität innerhalb des Fahrtenangebotes erhöht werden kann, das heißt statt Zügen aus einer Fahrzeugeinheit werden zwei Einheiten als so genannte Doppeltraktion zusammengekuppelt, so dass der gesamte Zug dann 80 Meter lang ist. Dies ist bisher auf den Linien U7, U8 und U12 der Fall. Längerfristig soll die U1 zwischen Fellbach und Heslach hinzukommen. Weil mittelfristig die ersten gut drei Dutzend Stadtbahnwagen von 1985/86 ausscheiden, plant die SSB, ab 2025 die nächsten 40 neuen Fahrzeuge zu beschaffen. Diese Serie wird 8.16 genannt werden. Die formschönen, leisen und hochwertigen Wagen sind bei den Fahrgästen beliebt und gelten als langlebig.