Jump directly to the main content

Lokomotiven bei der Killesbergbahn

Die Killesbergbahn ist keine normale Parkbahn. Die Dampflokomotiven „Tazzelwurm“ und „Springerle“ und die zwei Dieselloks „Blitzschwoab“ und „Schwoabapfeil“ gehören zur Gattung der sogenannten Liliputbahnen. Im Maßstab 1:3,8  (also rund viermal kleiner) wurden die Bahnen ihren realen Vorbildern nachempfunden. Von den vier deutschen Anlagen, die ihre Gäste mit einer solchen „großen“ Modellbahn locken, ist die Stuttgarter Killesbergbahn die älteste.  Aber die „alte Dame“ lässt es auf der 2,1 Kilometer langen Strecke keinesfalls gemütlich angehen. Mit knapp 15 km/h windet sie sich geschmeidig die eine um die andere Kurve den Berg hinauf und wieder hinunter und bewältigt dabei rund 60 Meter Höhenunterschied . Damit hat sie nicht nur die anspruchsvollste und kurvigste Strecke aller deutschen Parkbahnen, sondern ist auch die steilste Eisenbahnlinie in Baden-Württemberg.

Die Bedienung der Liliputbahn im Höhenpark Killesberg ist also nicht mit dem heimischen Modellbahnfahren zu vergleichen. Nur ein echter Lokführer, der seine Prüfung nach dem Landesgesetz über Vergnügungsbahnen erfolgreich abgeschlossen hat, darf die Fahrgäste auf den 381 Millimeter breiten Schienen durch den Park befördern. Eine Fahrt mit Tazzelwurm und Co. hat es also wirklich in sich und ist ein Erlebnis für Groß und Klein.

Dampflok "Tazzelwurm"

Die Dampflok (Fabriknummer 17674) wurde vom Münchner Lokhersteller Krauss-Maffei gebaut und zur Bundesgartenschau 1950 geliefert. Der Tazzelwurm gilt nach einer Sage aus dem Mittelalter als grausiges Untier, das einst die heutige Gegend von Stuttgart unsicher gemacht haben soll.

Spurweite 381 Millimeter
Zylinderdurchmesser 150 Millimeter
Kolbenhub 200 Millimeter
Treibraddurchmesser 530 Millimeter
Laufraddurchmesser 300 Millimeter
Kuppelraddurchmesser 530 Millimeter
Länge Tender 7.940 Millimeter
Leergewicht 5,2 Tonnen
Dienstgewicht 8,1 Tonnen
Kesseldruck 13 Bar
Leistung 50 PS
Höchstgeschwindigkeit 30 km/h

Dampflok "Springerle"

Genau wie der Tazzelwurm wurde der Springerle (Fabriknummer 17675) vom Münchner Lokhersteller Krauss-Maffei gebaut und zur Bundesgartenschau 1950 nach Stuttgart geliefert.

Spurweite 381 Millimeter
Zylinderdurchmesser 150 Millimeter
Kolbenhub 200 Millimeter
Treibraddurchmesser 530 Millimeter
Laufraddurchmesser 300 Millimeter
Kuppelraddurchmesser 530 Millimeter
Länge Tender 7.940 Millimeter
Leergewicht 5,2 Tonnen
Dienstgewicht 8,1 Tonnen
Kesseldruck 13 Bar
Leistung 50 PS
Höchstgeschwindigkeit 30 km/h

Diesellok "Blitzschwoab"

Die Diesellok mit Namen Blitzschwoab (Fabriknummer 4610) erschien als Reserve zu den beiden Dampfloks im Jahre 1950. Gebaut wurde die Lok vom traditionellen baden-württembergischen Hersteller von Dieselloks Gmeinder in Mosbach (Baden). Die Bedeutung des Namens geht auf eine Figur des Märchens der Sieben Schwaben zurück.

Länge (ohne Kupplung) 3,73 Meter
Dienstgewicht 6,5 Tonnen
Leistung 35 PS

Diesellok "Schwoabapfeil"

Gebaut wurde die Diesellok Schwoabapfeil (Fabriknummer 5198) von den Industrielokbauern der Firma Diema aus Diepholz (Niedersachsen). Ausgeliefert wurde die Lok 1992, damit sie zur Internationalen Gartenausstellung im darauffolgenden Jahr im Einsatz sein konnte. Der Name steht als launische Anspielung auf die schwäbische Charaktereigenschaft der Gemütlichkeit.

Länge (ohne Kupplung) 3,91 Meter
Dienstgewicht 6,5 Tonnen
Leistung 48 PS

Dampflok "Santa Maria"

1928 lieferte der Lokomotiv- Hersteller Krauss Maffei München 4 sogenannte Liliputloks für den Einsatz bei der Weltausstellung nach Sevilla in Spanien. Im Herbst 2014 konnte der Förderverein Killesbergbahn e.V. eine dieser Loks, die den Namen „Santa Maria“ trägt, bei einem Oldtimersammler in Barcelona ausfindig machen, käuflich erwerben und nach Stuttgart holen. Die erforderliche Restaurierung wurde im Jahr 2017 abgeschlossen und seither dreht sie Ihre Runden im Regelbetrieb.

Gewicht der Lok mit Vorräten ca. 5,9 t
Gewicht der Lok mit Kohletender und Vorräten ca. 8,8 t
Länge der Lok ohne Kohletender ca. 4,3 m
Länge der Lok mit Tender ca. 7,4 m
Kesselvolumen ca. 800 l
Wasserraum im Tender 1000 l
Kohlevorrat 300 kg
minimaler Radius 20 m
Höchstgeschwindigkeit fahrzeugseitig 30 km/h
Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke 15 km/h
Leistung ca. 22 kW
Maßstab zum Vorbild ca. 1:4