direkt zum Hauptinhalt springen

Mit Stuttgarts Seilbahn zum Joseflesweg

Gemütlich auf Schiene fahren, wandern und einkehren zwischen Heslach und Sonnenberg

Joseflesweg heißt ein schöner, erholsamer Rundgang im Stuttgarter Süden: Vier Kilometer geht es zu Fuß durch Wald, Bachtal und Wiesen, und das sozusagen fast inmitten der Großstadt. Die beschauliche Heslacher Standseilbahn bildet Ausgangspunkt und Ende, am Wege liegen Stuttgarts schönster Friedhof und zwei schattige Gaststätten. Ausklang nach dem Arbeitsalltag oder kleiner Wochenendausflug: Was liegt näher?

Rundherum, das ist nicht schwer

Josefle ist eine der scherzhaften Bezeichnungen der früher fast durchweg evangelischen Bewohner Württembergs für ihre einst wenigen katholischen Mitbürger. Und weil der Rundweg zwischen Seilbahn und Sonnenberg fast an seinem Ende an einer Gaststätte mit dem denkwürdigen Namen Heimgarten Sankt Josef vorbeikommt, mag man ihn - so wie schon einige Straßenbahner tun - deshalb Joseflesweg nennen.

Der Joseflesweg folgt meist befestigten Wegen. Sein Verlauf: Seilbahn-Bergstation - Bruderrain - Kellerbrunnenweg - Schwälblesklinge - Fuchsweg - Christian-Belser-Straße - Treppen zum Sonnenbühl - Fußweg Kressart - Bruderrain - Seilbahn.

Weglänge: zirka 4 Kilometer, davon zirka 600 Meter Waldweg, 500 Meter Fußpfad, rund 3 Kilometer befestigter Gehweg/Straße. Ausgangs- und Endpunkt: Bergstation Waldfriedhof der Seilbahn. Wahlweise weitere Zu- oder Abgangspunkte: Haltestelle Waldeck der Stadtbahn (U1), Haltestelle Sonnenberg der Stadtbahn (U5, U6, U8, U12).

Zwischen Südheim und Sonnenberg

Speis und Trank

Vereinsgaststätte VfL Kaltental,
Christian-Belser-Straße 63,
Gewann Kohlhau
Telefon 0711 - 6873419

Gaststätte Heimgarten St. Josef,
Im Bruderrain 19,
Gewann Bruderrain.
Telefon 0711 - 604440
Täglich geöffnet.
Ausnahmen möglich; in den Sommerferien z. T. geschlossen. Eingefriedetes Gelände, überdachter Biergarten, Spielmöglichkeit für Kinder.

Auch im Winter hat der Joseflesweg seinen Reiz. Waldfriedhof Stuttgart: Geheizter Aufenthaltsraum am Haupteingang, linker Torbogen.

...und noch ein Wanderweg

Gute fünf Fußminuten von der Bergstation der Seilbahn und vom Haupteingang des Waldfriedhofs entfernt wähnt sich der Spaziergänger plötzlich im Schwarzwald oder im Gebirge. Wer dem ausgeschilderten Joseflesweg folgt, gelangt in die Schwälblesklinge, die Talsohle eines Bächleins, das sich tief in den Sandsteinboden eingesägt hat.

Hier hat der Wanderer zwischen den steilen Wänden dieses Mini-Canyons ein Schlucht-Erlebnis, für das er sonst recht weit fahren müsste. Deshalb ist der Fußweg gleichzeitig ein ausgeschilderter geologischer Lehrpfad - und im übrigen ein Naturdenkmal, das schonendes Verhalten verlangt. Mehr darüber unter:

www.f04.uni-stuttgart.de/ehemalige-geographie/lehrpfad

An seinem östlichen Ausläufer umgeht der Joseflesweg das Gewann Kressart, heute eine Rarität wegen seiner knorrigen, hochstämmigen alten Obstbäume. In den Notzeiten der 1920er Jahre sind diese Baumwiesen von der Stadt Stuttgart angelegt worden, damit sich die Bevölkerung preisgünstig selbst versorgen konnte.

Der Reim auf einem Gartenhäuschen verheißt: "Die Flur Betzengaiern genannt, ist von alten Zeiten her bekannt. Liegt hier der Kressartschatz begraben? Wer ihn find't, der soll ihn haben." Heute bietet das Gebiet Kressart für alle Besucher einen anderen Schatz: Wogendes Grün. Fast völlige Ruhe. Zeit zum Innehalten!