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SSB-Geschichte von 1868 bis 1925

1868

Nahverkehr in Stuttgart beginnt 1868 mit einer Pferdebahn. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG entsteht 1889 durch den Zusammenschluss von zwei Pferdebahn-Gesellschaften. Doch schon sechs Jahre später werden die Rösser ausgespannt und die Elektrizität übernimmt den Dienst.

1895

Am 27. September wird die erste elektrische Strecke Berg-Charlottenplatz eröffnet. Es folgen weitere Strecken zwischen Schlossplatz - Paulinenberg und Schlossplatz - Marienplatz. Am Marienplatz wird ein doppelgeschossiger Betriebshof mit Drehscheibe eröffnet. Hier befindet sich auch die Hauptverwaltung der SSB.

1900

Stuttgart hat jetzt 176.699 Einwohner. Es werden weitere Strecken eröffnet, zum Beispiel Wilhelmalinie, Kanonenweglinie, Bopserlinie. Noch ist im Reich der Anteil städtischer Straßenbahnbetriebe gering. Von 180 Betrieben im Deutschen Reich sind nur 26 in städtischem Eigentum, Tendenz zunehmend. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG hat 534 Beschäftigte und befördert 14 Millionen Fahrgäste.

1904

Auf der Zahnradbahn wird sowohl elektrisch als auch mit Dampf gefahren.

1905

Fertigstellung des neuen Stuttgarter Rathauses am Marktplatz. Aus der "Filderbahn-Gesellschaft" wird die Württembergische Nebenbahnen AG, Stuttgart. Cannstatt wird nach Stuttgart eingemeindet.

1910

Mit 9,5 Prozent Steigung geht an der Werfmershalde die steilste Straßenbahnstrecke der SSB in Betrieb, sie wird bis 1972 befahren. Eine neue Polizeivorschrift regelt, dass das Ein- und Aussteigen auf der linken Seite (mit Ausnahme am Schlossplatz und an der Wartehalle Alter Postplatz) und das Ein- und Aussteigen während der Fahrt verboten ist.

1921

König Wilhelm II. von Württemberg stirbt. Die Stadt erhöht ihren Anteil an der SSB auf 52,8 Prozent. Die Aktien gelten als ertragsreiche Anlage. Um das eigene Personal zu beschäftigen und die Erträge zu verbessern, baut die SSB in der Hauptwerkstatt 44 Beiwagen, die zwischen 1921 und 1923 nach Saarbrücken, Magdeburg, Mannheim, Straßburg und Odense (Dänemark)

1922

Der neue Hauptbahnhof wird eröffnet. Vorbei ist es mit dem Dampfbetrieb der Filderbahn.

1923

Die wirtschaftlichen Krisenjahre verursachen erhebliche Personaleinschränkungen. Die Zahl der Beschäftigten sinkt von 2450 im Jahre 1919 auf 1158.

1924

Das noch heute gültige Farbschema gelb-schwarz-weiß löst die blau-elfenbeinfarbene Fahrzeuglackierung ab. Am Pragsattel wird der Betriebshof "Pragwirtshaus" errichtet. Der Stuttgarter Rundfunksender beginnt zu senden. Zwischen dem Bahnpostamt am Rosenstein und verschiedenen Postämtern in der Stadt befördert die SSB jetzt Pakete.

Aufgrund der wirtschaftlichen Stabilisierung beginnt bei der SSB eine Ausbauphase, die bis 1930 andauern soll und die als die dynamischste in der Geschichte der SSB bezeichnet wird. In diesem Zeitraum werden fast alle vor 1908 gebauten Fahrzeuge ersetzt.

1925

SSB, Stadt Stuttgart und Daimler-Benz AG gründen die "Stuttgarter Kraftwagenlinien-Gesellschaft mbH" (SKG). In der Ulmer Straße wird eine Garage des Artillerie-Warenhauses angemietet. Arbeit erfordert Entspannung: Straßenbahner gründen einen Verein, damit sie auf dem Killesberg ein Straßenbahner-Waldheim als Erholungsstätte bauen und finanzieren können. Die Hauptverwaltung der SSB zieht vom Marienplatz in die Friedrichstraße. In Ostheim wird eine Werksküche eingerichtet.