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S-DT 8.16 - die neue Fahrzeuggeneration

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG verjüngt ihren Fahrzeugpark. Im Jahr 2026 sollen die ersten Exemplare der neuesten Fahrzeuggeneration S-DT 8.16 im Stadtbild erscheinen. Freuen Sie sich darauf – denn es wird vieles noch besser. Wie entsteht ein solches Projekt? Wer bewegt es und wen bewegt es? Erfahren Sie es hier auf dieser Seite.

Für wen wir es machen.

Die Menschen

Warum wir es machen.

Die Motive

Wie wir es machen.

Das Produkt

Die Menschen

Unsere Fahrgäste

Die Kundinnen und Kunden stehen im Mittelpunkt. Qualitative Nutzergespräche haben uns gezeigt, was gut ist - und was wir noch verbessern sollten. Auch die Wünsche der Fahrgäste, die sich an die SSB gewendet haben, wurden dazu von uns ausgewertet.

Ob längere Fahrt oder Kurzstrecke, ob Hauptverkehrszeit oder Freizeitverkehr, die Bedürfnisse sind unterschiedlich – ebenso die körperliche Mobilität unserer Fahrgäste.

Berufstätige, Einkaufende, Schüler, Menschen mit Kinderwagen und Gepäck, Jung und Alt – alle äußern ihre Wünsche und Vorstellungen. Daraus haben wir Anforderungen für ein multifunktionales Fahrzeug abgeleitet.

Mobilität im Geist unserer Zeit: Die vorgeschriebene Barrierefreiheit kommt zu 100 Prozent allen Fahrgästen zugute – bei jeder Fahrt. Die Empfehlungen der Behindertenverbände sind in unsere Fahrzeugentwicklung eingeflossen.

Auch unsere eigenen Mitarbeiter sind Kunden – und Fachleute. Ihre wertvollen Kenntnisse haben wir ebenfalls einbezogen. Wir danken allen, die uns mit Hinweisen und Ideen beraten haben.

Die "Gesichter" des Projektes

Die Motive

Was wollen die Kunden?

Größere Mehrzweckbereiche, auf denen sich mehr Gepäck unterbringen lässt – mehr Bewegungsfreiheit beim Ein- und Aussteigen, nicht nur für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer – und schließlich: Digital auch während der Fahrt erreichbar sein über drahtloses Netzwerk - vor allem diese "Hausaufgaben" haben uns die Fahrgäste mitgegeben! Auch sich besser anlehnen können, sich auf den Stehplätzen wohler fühlen sind oft geäußerte Wünsche.

Das weckt den Ehrgeiz der Techniker und Gestalter. Denn in einem Schienenfahrzeug sind Änderungen oft sehr anspruchsvoll, mehr Platz lässt sich nicht so einfach zaubern. Bei der Stadtbahn Stuttgart ist die Rasterlänge von 39 Metern durch die Bahnsteige und Hallenplätze in den Depots vorgegeben. Auch Breite und Höhe sind fix. Gelegenheiten zum Festhalten sind auch im Türbereich nötig, sie einfach weglassen geht nicht.

So ist die Weiterentwicklung des Fahrzeugs eine spannende Tüftelarbeit – die auch Abwägungen und Kompromisse fordert.

Was schreibt der Gesetzgeber vor?

  • Für stehende Fahrgäste müssen Haltegelegenheiten in ausreichender Zahl und unterschiedlicher Griffhöhe vorhanden sein.
  • Auf die Belange der mobilitätseingeschränkten Personen ist einzugehen – durch stufenlosen Einstieg und stufenlosen Boden, Rollstuhlplätze, Lehn- und Greifhilfen, Aufstehhilfen, optische und akustische Fahrgastinformation und Piktogramme.
  • Die Sicht des Fahrers auch auf kleine Objekte direkt vor ihm muss jederzeit gegeben sein.
  • Für den Fall von Kollisionen mit schweren anderen Objekten muss die Fahrerkabine sehr guten Schutz bieten, dies schützt auch den Fahrgastbereich.
  • Alle verwendeten Materialien, ob im Fahrgastraum oder bei der internen Technik, müssen den Vorschriften des Brandschutzes entsprechen.

 

Was treibt den Designer an?

Etwas komplett neu gestalten ist eine Leistung – ein Objekt so weiterzuentwickeln, dass es auch gut zu dem passt, was schon da ist, ist eine Kunst.

Natürlich soll das Neue – vielmehr: der Neue – modern und zukunftsweisend sein. Doch da ist auch die starke Tradition der markanten Vorgängerfahrzeuge: In deren "Systemverbund" soll sich die neue Generation an Zügen harmonisch einfügen.

Die klare, orthogonale Innenraumstruktur soll dem Charakter von Stuttgart gerecht werden: bodenständig, ehrlich, authentisch.

Eine intelligente Sitz- und Stehlandschaft, eine dezente Lichtarchitektur, aber auch wertige, reduziert verwendete Materialien sollen den Fahrgästen den bestmöglichen Platz bieten – und ein angenehmes Ambiente.

Aber es bleibt beim "Familienbild"? 

Über 200 Stadtbahnwagen hat die SSB schon im Bestand. Die meisten davon werden noch lange Zeit weiterhin auf den Stuttgarter Schienen unterwegs sein – im bunten Wechsel mit dem neuen S-DT 8.16. Ein vertrautes Element bildet weiterhin eine verlässliche Konstante: Die auffallende gelbe Farbgebung mit dunklem Kontrastband: eine hohe, hundertjährige Tradition und liebenswerte Besinnung auf die Farben des Stadtwappens der Landeshauptstadt Stuttgart, die kommunale "Mutter" der SSB.

 

Das Produkt

Was wird im Fahrzeug anders, was bleibt?

Für die Fahrgäste

Das ist neu – und besser:

  • Mehr Flexibilität: Vier statt zwei Mehrzweckbereiche pro Fahrzeug
  • Mehr Platz zum Unterbringen von Gepäck, Kinderwagen, Rollatoren
  • Lehnhilfen für bequemes Stehen
  • Volle Bewegungsfreiheit im Einstiegsbereich durch Entfall der Haltestange in der Mitte (dafür Haltegelegenheiten im direkten Umfeld)
  • Abgesenkte Einstiegshöhe für Rollstuhlfahrer
  • Mehr Monitore zur optischen Fahrgastinformation – und größeres Format
  • Induktionsschleifen zur akustischen Information von Hörgeschädigten
  • WLAN und USB-Anschlüsse

Der generelle und bewährte Fahrzeuggrundriss, bestehend aus dem zweiteiligen Triebwagenzug mit Durchgang in der Mitte und zwei Türen pro Zughälfte, bildet weiterhin die funktionale Grundlage.  

Die Funktion der Türen mit Betätigung durch den Fahrgast sowie die Notfalleinrichtungen werden unverändert beibehalten, so dass sich die Kunden nicht umgewöhnen müssen.

Für den Fahrer

  • Erhöhte Sicherheit durch Fahrerassistenzsysteme
  • Verbesserung der Arbeitsplatzergonomie

Ausblick

Wer baut die neuen Fahrzeuge?

Lieferant der 40 Fahrzeuge ist die Stadler Deutschland GmbH, ein Unternehmen der schweizerischen Stadler Rail AG. Die Vergabe erfolgte im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung.

Wo werden die Fahrzeuge gefertigt?

Die Fertigungstandorte und die der Zulieferer liegen in Deutschland und Ländern der Europäischen Union.

Wann kann man die ersten Blicke auf die neuen Züge werfen?

Erste Fahrzeuge sollen im Frühjahr 2026 in Stuttgart eintreffen.

Hintergrund

Die SSB AG plant, die 40 ältesten Stadtbahnwagen der Serie S-DT 8.4 aus den Jahren 1985/86 durch Neufahrzeuge zu ersetzen. Die aktuell technisch und gestalterisch neuentwickelte Fahrzeugserie erhält die Typbezeichnung S-DT 8.16. Das Kürzel steht für "Doppeltriebwagen (Typ Stuttgart) mit acht Achsen, 16. Serie".

Die Grundstruktur der bisherigen Serien bleibt erhalten: zwei Fahrzeughälften pro Triebwageneinheit, 39 Meter Gesamtlänge, die durch die Straßenverkehrsordnung vorgegebene Breite von 2,65 Meter, und Platz für rund 250 Personen (Sitz- und Stehplätze gemeinsam).

Der Aufsichtsrat der SSB AG hat im Dezember 2020 der Ausschreibung von 40 Stadtbahnwagen dieser Serie zugestimmt. Im Oktober 2022 konnte die SSB den Auftrag an den Lieferant Stadler Deutschland GmbH vergeben. Mit Stadler wurde eine Option vereinbart, um weitere 30 Fahrzeuge abrufen zu können. Damit würden weitere ältere Stadtbahnwagen der SSB abgelöst. Langfristig soll die Stadtbahnflotte der SSB dann etwa 250 Einheiten umfassen.

Zahlenspiegel

Länge x Breite

39,10 x 2,65 Meter

Anzahl Plätze (im Detail)98 Sitzplätze (inklusive Klappsitze), etwa 152 Stehplätze

 

Die Abbildungen und Beschreibungen geben den momentanen Projektstand (2/2024) wieder. Form und Funktion können entsprechend den technischen, rechtlichen und funktionalen Gegebenheiten und Einflüssen weiteren Veränderungen unterworfen sein.

© Abbildungen: Tricon AG

Mitwirken bei der SSB?

Der neue S-DT 8.16 ist nur eine Facette der großen "SSB-Welt". Rund 150 vielfältige Berufe und Tätigkeiten bietet die SSB für Neu- und Quereinsteiger. Interessiert?

Informationen zur Karriere bei der SSB

S-DT 8.16 bei Social Media

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